DAX 40: Pensionsverpflichtungen 2024 

28 Mai 2024

Nun sind auch die letzten Geschäftsberichte der DAX-Unternehmen für das Jahr 2023 veröffentlicht.

Mitte März haben wir auf Basis der Geschäftsberichte, die bis zu diesem Zeitpunkt erschienen waren, eine Hochrechnung von Pensionsverpflichtungen und -vermögen der DAX-40-Unternehmen veröffentlicht. Die endgültigen Werte bestätigen das Bild, das sich damals abzeichnete.

Pensionsvermögen leicht erholt

Das Pensionsvermögen im DAX 40 (in der jeweiligen Zusammensetzung) ist von rund 245 Mrd. Euro um etwa 13 Mrd. Euro auf ca. 258 Mrd. Euro gestiegen, lag aber immer noch weit unter dem Höchststand Ende 2021 von fast 300 Mrd. Euro.

Nach Bereinigung um die geänderte Zusammensetzung des DAX 40 (Abgang von Linde und Fresenius Medical Care, Zugang von Commerzbank und Rheinmetall) und den Saldo aus Auszahlungen und Zuwendungen verbleibt eine Rendite von über 16 Mrd. Euro oder etwa 6,7 Prozent.

Anstieg auch bei den Pensionsverpflichtungen 

Der Wert der Pensionsverpflichtungen in den IFRS-Abschlüssen der DAX-Unternehmen ist von rund 307 Mrd. Euro um ca. 17 Mrd. Euro auf etwa 324 Mrd. Euro gestiegen.

Nach Bereinigung um die geänderte DAX-Zusammensetzung und des Saldos aus planmäßigem Aufwand (Dienstzeitaufwand, Zinsaufwand) und Zahlungen verbleibt hier ein Anstieg um etwa 13 Mrd. Euro, der im Wesentlichen durch versicherungsmathematische Verluste geprägt ist, wobei die Hauptursache die Änderung des Rechnungszinssatzes ist.

Rechnungszins der DAX-Unternehmen

Der Zins nach der Mercer Yield Curve im Euroraum ist für eine typische durchschnittliche Restlaufzeit von 15 (bzw. 20) Jahren von 4,21 Prozent (bzw. 4,25 Prozent) auf 3,57 Prozent (bzw. 3,63 Prozent) gesunken.

Die Unternehmen wenden unterschiedliche Verfahren zur Zinsfestsetzung an, zudem ist die zugrunde liegende Währung und Restlaufzeit zu beachten. Dementsprechend gibt es erkennbare Unterschiede (lange Balken bezeichnen eine Spanne, kurze Balken einen Durchschnittszins, abhängig von den Angaben im Geschäftsbericht. Die gezeigten Spannen decken dabei so unterschiedliche Währungsräume wie Japan und Schweiz mit sehr niedrigen Zinssätzen, aber auch Währungsräume mit höherem Zinsniveau als in Europa oder den USA ab.

Deckungsgrad bleibt hoch

Der Deckungsgrad, also das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen, lag Ende 2023 mit gut 79 Prozent nur knapp unter dem Rekordwert des Vorjahres von 80 Prozent.

Der hohe Deckungsgrad ist zwar von den Marktentwicklungen beeinflusst, allgemein zeigt sich aber deutlich, dass es gerade im DAX einen klaren Trend zur Ausfinanzierung gibt.

Hohe Bandbreite bei den einzelnen Unternehmen

Bei den Verpflichtungswerten und dem Deckungsgrad gibt es allerdings eine breite Spanne zwischen den verschiedenen Unternehmen. Da es in Deutschland keine Pflicht und wegen der gesetzlichen Insolvenzsicherung auch keine Notwendigkeit der Ausfinanzierung gibt, entscheiden die Unternehmen anhand ihrer betriebswirtschaftlichen Prioritäten, in welchem Umfang sie Pensionsvermögen bilden .

Zusammenfassung der Zahlen

Würde man alle Unternehmen im DAX 40 in einem konsolidierten Abschluss zusammenfassen, ergäbe sich das folgende Bild:
Möchten Sie mehr über die Pensionsverpflichtungen im DAX erfahren, sprechen Sie Ihre Beraterin oder Ihren Berater an.
Über den/die Autor:in(nen)
Thomas Hagemann
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