Verbesserung der Employee Experience: Handeln in den Moments that matter 

Business people shaking hands in the office.   
Stöbern in internen Stellenangeboten. Der erste Tag nach der Elternzeit. Aktualisieren der Privatadresse im HR-Portal. Das Teammeeting, das die Pläne des Unternehmens zur Umstrukturierung detailliert beschreibt.

Jede dieser emotional aufgeladenen Momente, die informellen und formellen, geplanten und ungeplanten, beeinflussen, wie sich eine Mitarbeitende/ein Mitarbeitender über ihren bzw. seinen Arbeitgeber fühlt. Zusammengenommen bilden diese Momente die Employee Journey sowohl innerhalb als auch außerhalb des Alltags. Es sind entscheidende Momente bzw. Berührungspunkte zwischen Unternehmen und (potenziellen) Mitarbeitenden, die besonders prägend sind. Diese Moments that matter beeinflusse das Employee Engagement und die Stimmung der Mitarbeitenden – zum Besseren oder Schlechteren.

In der Vergangenheit standen die Erfahrungen am Anfang und am Ende der Employee Journey im Mittelpunkt. Aber Arbeitgeber erweitern zunehmend die Gestaltung und Erfassung/Messung Moments that matter, um dem Wunsch von Mitarbeitenden, danach Employee Experience (EX) auf Kundenebene besser zu verstehen entgegenzukommen und Herausforderungen bei der Mitarbeiterbindung zu bewältigen, da Mitarbeitende zunehmend zu indirekten Wettbewerbern wechseln.

Trotz ihrer Bemühungen sehen sich Arbeitgeber mit einem Abwärtstrend beim Engagement konfrontiert, wobei die Werte seit 2020 rückläufig sind.1 Inzwischen gibt es einen Bedarf, die Fähigkeiten von HR in Bezug auf die Gestaltung der Employee Experience zu stärken: Laut den Führungskräften ist die drittwichtigste Transformationsherausforderung die Verlagerung von einem prozessorientierten zu einem menschenorientierten Mindset.2 Die Technologie verspricht eine Echtzeitmessung, damit Arbeitgeber die EX effizient verfeinern können.

Aber bevor wir die positiven Möglichkeiten von Echtzeitmessungen wirklich nutzen können, um Moments that matter zu optimieren, müssen wir einige wichtige Herausforderungen überwinden, um das Engagement effektiv zu erfassen.

Was hindert Arbeitgeber daran, eine außergewöhnliche EX zu bieten?

Oft lassen folgende Herausforderungen die Ansätze zur Optimierung der Moments that matter scheitern:
  1. Fehlender Fokus bei der Analyse
    Die enormen Möglichkeiten, die sich aus umfangreichen Datenmengen ergeben (z. B. Datenaufbereitung und -vergleiche), können überwältigend sein.
  2. Mangel an strategischem „Continuous Listening“
    Zuhören ist ein wichtiges Tool, aber es wird nicht immer strategisch eingesetzt, um die Erkenntnisse zu erfassen, die tatsächlich zu besseren Geschäftsergebnissen führen.
  3. Mangel an dedizierten Ressourcen
    Arbeitgeber verfügen möglicherweise nicht über das Budget oder die Ressourcen, um die von ihnen gewünschten Maßnahmen umzusetzen, sei es die positive Gestaltung der Unternehmenskultur, mehr Transparenz bei den Benefits oder die Verbesserung von Karrierepfaden. 
  4. Umfragen als Ziellinie anstelle der Startlinie behandeln
    Während eigenständige Umfragen als Teil eines breiteren Employee Listening-Programms wertvoll sind, sollten sie nicht als Endziel angesehen werden. Nachhaltige Veränderungen ergeben sich, wenn man genauer untersucht, warum die Ergebnisse so sind, wie sie sind, und wie man die Informationen nutzen kann, um den Plan zu untermauern und die EX zu verbessern.
Die Optimierung der Moments that matter, um die EX zu verbessern, kann in zwei Phasen angegangen werden: Was ist grundlegend und was wirkt beschleunigend? Grundlegende Maßnahmen

Phase 1: Aufbau einer soliden Basis

Messen Sie die gelebten Erfahrungen über den gesamten Talent Lifecycle hinweg

Mit einer erweiterten Definition von Moments that matter, gibt es die Möglichkeit, die EX zu verbessern. Es kann hilfreich sein, daran zu denken, dass nicht jeder Moment that matters gleich wichtig ist. Konzentrieren Sie sich auf die häufigsten (und einprägsamsten) Momente – oder solche, die ein offensichtlicher Pain Point sind – innerhalb des Talent Lifecycles, um den Fokus bei der Analyse nicht zu verlieren,.
Infografik    
Mitarbeiter:innen erwarten von ihrem Arbeitgeber, dass er sie auf eine Weise unterstützt, die es ihnen ermöglicht, sich zu entwickeln und zu wachsen, dass er sie unterstützt und befähigt und sie während ihrer Zeit im Unternehmen immer wieder inspiriert.

Das strategische Lifecyle-Listening zielt darauf ab, wichtige Erfahrungen während der Beschäftigungsdauer eines Mitarbeitenden zu verstehen, wie z. B. die Wahrnehmung von Karrierepfaden und interner Mobilität. Dieser Ansatz bedeutet, dass Unternehmen Moments that matter adressieren können, die für Schlüsselpersonen wichtig sind, um die Employee Experience zu unterstützen und zu verbessern. Indem sie Umfrageergebnisse als Richtungssignal betrachten, können Arbeitgeber geeignete Maßnahmen identifizieren. Mit gezielter, kontinuierlicher Messung über den gesamten Mitarbeiterlebenszyklus hinweg können Arbeitgeber Ressourcen effizienter zuweisen und gezielte Maßnahmen ergreifen, um die EX in diesen wirkungsvollen Momenten zu verbessern.

Ein Beispiel dafür ist, dass zweiundachtzig Prozent der Mitarbeitenden angeben, dass sie einem Burnout-Risiko ausgesetzt sind. Sie weisen darauf hin, dass die Berücksichtigung von Employee Wellbeing bei der Gestaltung der Arbeit einer der effektivsten Schritte ist, der einen echten Unterschied für die Employee Experience macht.3

Vereinfachung des EX-Designs

Die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmenden möchte in einem berechenbaren und sicheren Umfeld, das sie nicht überfordert, Fortschritte bei der Verwirklichung ihrer Ziele machen, Kontakte zu anderen knüpfen und eine gerechte Entlohnung erhalten. Obwohl 47 % der Arbeitgeber in Employee Listening investieren, geben 42 % der Arbeitnehmenden an, dass ihr Arbeitgeber ihre Bedürfnisse nicht erfüllt.4

Beispielsweise verwendete ein Arbeitgeber qualitative Analysen, um den gesamten Employee Lifecycle während der Implementierung eines umfassenden Enterprise Resource Planning (ERP)-Systems zu verstehen. Dabei stellte sich heraus, dass das Employee Benefits-Angebot des Arbeitgebers zwar von den Mitarbeitenden gewünscht wurde, die Anmeldung jedoch umständlich und nicht barrierefrei war. Die Mitarbeitende konnten sich nur direkt auf ihrem Desktop anmelden, was bei denjenigen, die normalerweise das Mobiltelefon nutzen, zu Frustration führte. Ein bereits überlastetes HR-Team bekam die Frustration der Mitarbeitenden zu spüren, mit einer Flut von Anfragen in ihrem Posteingang. Durch eine Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit bei der Anmeldung im Benefits-Portal konnte diese Herausforderung gelöst werden. Der Arbeitgeber nutzte die Erkenntnisse aus seinem Employee Listening-Programm im Rahmen seines Auswahlverfahrens für ein neues cloudbasiertes ERP-System und ermittelte wichtige Demo-Szenarien für die Anbieter, die den Anforderungen der Belegschaft am besten entsprachen.

Phase zwei: Erhöhung der Geschwindigkeit

Sobald Sie Ihre Grundlage geschaffen haben, machen Sie weiter, um gezielt Moments that matter zu verbessern.

Was brauchen Mitarbeitende in den Moments that matter, die nicht im Employee Lifecyle verankert sind? 

Unternehmen müssen für ihre Mitarbeitenden in persönlichen Krisen (z. B. bei gesundheitlichen Problemen des Einzelnen oder der Familie, bei Umweltkatastrophen oder Trauerfällen) oder bei „typischen“ Lebensereignissen (z. B. Elternzeit, Umzug, Wechseljahre oder Altenpflege) da sein. Dies sind Momente, die wirklich Loyalität aufbauen können, was für Unternehmen heute eine Herausforderung darstellt, da jeder vierte (26 %) Mitarbeitende plant, im nächsten Jahr zu wechseln, obwohl er mit seinem Arbeitgeber zufrieden ist.5

Förderung des gewünschten Mitarbeiterverhaltens durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Technologie und Menschlichkeit

Bestimmen Sie, wo es angemessen ist, Technologie zur Automatisierung bestimmter Prozesse zu verwenden. So sind einige der Aktivitäten, die die Employee Journey unterstützen, zwangsläufig eher administrativer, transaktionaler oder manueller Natur. Erwägen Sie die virtuelle Planung von Vorstellungsgesprächen oder die Automatisierung von „Take Action“-Benachrichtigungen. Solche Aufgaben können auf „Autopilot“ geschaltet werden, um HR-Kapazitäten für strategischere Aufgaben freizusetzen, oder für das Einstellungsverfahren, bei denen die menschliche Komponente eine wichtige Rolle spielen, wie z. B. das Feedback zu Vorstellungsgesprächen oder das Erkennen von Defiziten bei der Employee Experience.

Mit den freigewordenen Kapazitäten kann HR die Mitarbeitenden bei der Bewältigung komplexer Situationen zur Seite stehen und sie in allen Phasen des Employee Lifecyle unterstützen. Wenn Sie überlegen, was automatisiert werden soll, überlegen Sie, was die Mitarbeitenden fühlen, denken und tun sollen. Dies wird das Verhalten fördern, das Sie langfristig sehen möchten.

Das „Heart, Heads, Hands“-Modell

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Arbeitgeber können dem „Heart, Heads, Hands“-Modell folgen: Das Herz ist emotionaler Buy-In, der Kopf ist intellektueller Buy-In, die Hände stehen für das Verhalten. 

Verbesserung der strategischen Planung mit vernetzten Daten

Entwickeln Sie Designfunktionen und geben Sie den entsprechenden HR-Teams oder anderen Unternehmensbereichen Zugang zu Daten und interaktiven Dashboards für strategische Prognosen und eine bessere Maßnahmenplanung.

So investieren Arbeitgeber zu Recht vor allem in ihre Arbeitgebermarke, wobei der Erfolg durch niedrigere Einstellungskosten und bessere Bewertungen der Bewerber:innen definiert wird. Das ist jedoch nur ein Teil des Puzzles - was passiert, wenn die Bewerberin/der Bewerber durch die Tür tritt und ein Mitarbeitender wird? Verlässt der Mitarbeitende das Unternehmen innerhalb der ersten 90 Tagen, weil die Kommunikation des Recruiters und das Verhalten des Hiring Managers nicht mit seinen Erfahrungen am Arbeitsplatz übereinstimmen?

Stellen Sie daher sicher, dass ein interdisziplinäres Team für die Verknüpfung der durch Strategic Listening aufgedeckten entscheidenden Moments that matter verantwortlich ist, wobei HR sowohl bei der Stratege wie auch bei der Umsetzung eine zentrale Rolle spielt. In diesem Fall können ein organisiertes Onboarding, unterstützende Kontakte und transparente Entwicklungsmöglichkeiten mit wertvollen Resultaten, wie einer gesteigerten Mitarbeiterbindung nach einem Jahr oder dem Wunsch, eine Karriere innerhalb des Unternehmens aufzubauen, in Verbindung gebracht werden.

wann sie in den Employee Lifecycle eingreifen können, können sie gezielte Maßnahmen treffen und den Mitarbeitenden die Erfahrungen bieten, die sie brauchen, um langfristig erfolgreich zu sein. Ein umfassendes Employee Listening Programm macht das Rätselraten über die Gestaltung einer überzeugenden Employee Experience überflüssig. Diese Erfahrungen müssen zunehmend kundenorientiert sein, und HR (und andere Support-Funktionen) müssen diese Erwartungen der Mitarbeitenden erfüllen, um ihre strategischen Ziele zu erreichen. Dies kann durch die Entwicklung einer klar definierten Strategie erreicht werden, die durch Umfragedaten und Listening unterstützt wird, sowie durch die Bereitstellung von Tools und Ressourcen, die die Teams in die Lage versetzen, ihre Strategie umzusetzen.

Momente gestalten, die für Entwicklung und Wachstum wichtig sind

Um zu verstehen, ob Ihre Initiative dazu beiträgt, dass Mitarbeitende das Gefühl haben, sich zu entwickeln, unterstützt zu werden und dazuzugehören, sollten Sie sich diese exemplarische Journey Map mit Schwerpunkt auf interner Mobilität ansehen:

Bei der Suche nach internen Stellenangeboten sollten Mitarbeitende...

 
wissen


welche internen Positionen stehen ihnen innerhalb eines Talent Marketplace-Tools offen?

spüren


dass sie von ihrer/m Vorgesetzten bei einem internen Wechsel, oder bei der Entwicklung für einen zukünftigen Wechsel unterstützt werden.

können


sich einfach über das Talent Marketplace-Tool bewerben können und sofort eine E-Mail von HR mit einem Überblick über die nächsten Schritte erhalten

30 Tage nach der Versetzung in eine neue interne Rolle sollte ein Mitarbeitender ...

 
wissen


wer ihr neues Team ist und auf welche Dateien, Tools und Ressourcen sie zugreifen müssen

spüren


dass sie von ihren alten und neuen Managern und Teams unterstützt werden

können


Beziehungen zu ihrem neuen Manager und Team aufbauen, neue Tools anwenden können und befähigt sein, sich zu 100 % ihrer Zeit ihrer neuen Aufgabe zu widmen.

Möchten Sie mehr über die Moments that matter in Ihrem Unternehmen erfahren? Kontaktieren Sie uns

1 Mercers normative Daten für 2023, eine Zusammenfassung der Umfrageantworten von 2019 bis 2023.

2 Mercer. Global Talent Trends Studie, 2024.

3 Mercer. Global Talent Trends Studie, 2024.

4 Mercer. Global Talent Trends Studie, 2024.

5 Daten von Mercer’s Global Talent Trends Studie 2024.

Über die Autoren und Mitwirkenden
Jens Ballendowitsch

Head of Employee Experience Insights, DACH

Megan Connolly

Employee Listening, US and Canada

Deena Harvanek

Partner, US Change and Communication Solutions Leader

Tyler Mullins

Global HR Transformation Strategy & Employee Experience Design

Queenie Chan

Principal, Employee Experience Solution Design Lead, Mercer

Adam Pressman

Regional Engagement Solutions Leader

Marieke van Raaij

Regional Employee Engagement Solutions Leader, Mercer

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